LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH

Pädagogische Leitlinien

Die Anhaltspunkte für die Konzeption der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH orientientieren sich am Rahmenkonzept der ehemaligen städtischen Kindertageseinrichtungen.

Grundgedanken zur pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH

Kindertageseinrichtungen sind pädagogische Orte mit einem eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Sie unterstützen Eltern bei der Förderung ihrer Kinder und helfen, die Erwerbs- und Familienarbeit in Einklang zu bringen. Mit dem vorliegenden Trägerkonzept werden Standards für die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages für alle Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH vereinbart. Grundlage der Arbeit in den Kindertageseinrichtungen sind die Vorgaben:

  • des Sozialgesetzbuches VIII ( KJHG),
  • des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz),
  • der Vereinbarung zu den Grundsätzen über die Bildungsarbeit der Kindertageseinrichtungen für Kinder – Bildungsvereinbarung NRW, 
  • der Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung und
  • des Leitbildes des Fachbereichs Kindertagesbetreuung, Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Neuss

 

Die Bildungspotentiale, die jedes Kind von Geburt an mitbringt, sollen frühzeitig entdeckt, gefördert und herausgefordert werden. Bildung geschieht von Anfang an. Sie wird durch die Umgebung und die Erwachsenen unterstützt und begleitet. Das Spiel ist die komplexeste Lernform, sie nimmt in unserer Tagesgestaltung breiten Raum ein. Je nach aktuellen Interessen der Kinder werden die Angebote gestaltet.

 

Alle Bildungsbereiche (somatische, soziale, kommunikative, ästhetische, naturwissenschaftliche und mathematische) spiegeln sich in unterschiedlicher Beteiligung bei allen Aktivitäten der Kinder wieder.

 

Das gemeinsame pädagogische Konzept zieht sich wie ein roter Faden durch alle Einrichtungen. Deshalb sind die Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH mit ihren Außengeländen als Erlebnisräume für Kinder gestaltet. Da Kinder sich Erkenntnisse aneignen, indem sie Bilder und Erlebnisse mit ihrer Biographie verknüpfen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern notwendig. Sie sind als Experten für ihr eigenes Kind und Erziehungspartner gefordert, damit das gemeinsame Ziel der optimalen Erziehung und Förderung gelingt.

 

Seit einigen Jahren kommen immer jüngere Kinder in Kindertageseinrichtungen und werden dort immer länger betreut. So wird die Kindertageseinrichtung zu einer immer wichtigeren Sozialisationsinstanz. Die Erziehung und Bildung eines Kindes wird damit immer mehr zu einer Ko-Konstruktion von Eltern und ErzieherInnen sowie dem jeweiligen Kind. Dieses Kooperationsverhältnis wird heute als "Erziehungs- und Bildungspartnerschaft" bezeichnet. Im Mittelpunkt dieser Partnerschaft steht das gemeinsame Interesse an einer positiven Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit. Das Interesse, die Akzeptanz und die Mitarbeit der Eltern sind die wesentlichen Voraussetzungen für ein konstruktives Miteinander, das die Erziehung in familienergänzendem Sinn erst möglich macht. Die Zusammenarbeit basiert auf dem Grundgedanken, dass „Eltern die natürlichen Experten für ihr Kind“ sind. Deshalb legen die MitarbeiterInnen besonderen Wert auf ein intensives Aufnahmegespräch mit den Eltern und eine altersgemäße Eingewöhnungsphase der Kinder in Abstimmung mit den Eltern (z. B. Besuch der Einrichtung von Kindern und Eltern vor dem Aufnahmetag). Durch ein „durchschaubares“ Konzept der pädagogischen Arbeit (durch Elternnachmittage, das Angebot der Hospitation o.ä.) soll eine Vertrauensbasis zwischen den Eltern und den MitarbeiterInnen geschaffen werden.

 

Ziel dieses Konzeptes ist weiterhin, die Qualitätsentwicklung in den Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH voranzutreiben und festzuschreiben. Ein wichtiges Merkmal der Qualität ist die Arbeit der ErzieherInnen. Die MitarbeiterInnen der Einrichtungen nehmen den Erziehungs-, Bildungs-, Förder- und Betreuungsauftrag wahr. Sie sehen den grundsätzlichen Erziehungsauftrag in unserer Kindertageseinrichtung in der Aufgabe, Kinder dabei zu unterstützen, ihre persönliche Identität auf- und auszubauen, ihr Selbstwertgefühl zu erweitern, eigene sowie fremde Bedürfnisse miteinander abzuwägen und sich auf eine soziale Gemeinschaft einzulassen. Sie sind Partner und Begleiter der Kinder, die Bildungsprozesse ermöglichen und unterstützen. Die Beobachtung der Kinder im Tagesablauf und Reflexion sind die Grundlage der Planung des pädagogischen Handelns.

 

Entsprechend dieser Trägerkonzeption erarbeiten die Kindertageseinrichtungen eigene Konzepte, die die Besonderheiten der Lebensverhältnisse in ihrem sozialen Umfeld berücksichtigen und ihre detaillierten Ziele, Inhalte und Methoden beschreiben. Um das soziale Umfeld direkt vor Ort einzubeziehen, sind die Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH offen in den Stadtteilen und somit Teil der Lebenswelt der Kinder. In der Einsicht, dass pädagogische Arbeit und soziale Unterstützung nur dann nachhaltig wirksam werden, wenn sie sich an der Lebenswelt der Adressaten orientieren, werden niedrigschwellige Zugänge und neue Formen der Kooperation mit den Adressaten einerseits und wichtigen sozialen Institutionen andererseits geschaffen. So wird zum Beispiel mit sozialen Einrichtungen und Schulen eng zusammengearbeitet. Jede Einrichtung ist durch ihr besonderes Profil geprägt und trägt dazu bei, dass Kinder und Familien in Neuss ein qualitativ hochwertiges Bildungs- und Betreuungsangebot wählen können.

 

Kernpunkte der Pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen der LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH

Förderung nach dem situationsorientierten Ansatz von Armin Krenz

Die pädagogische Leitlinie verfolgt das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten. Dazu werden in der Kindertageseinrichtung zielgerichtet alltägliche Lebenssituationen von Kindern und ihren Familien aufgegriffen. Zusammen mit den Kindern werden aus diesen Situationen Projekte erarbeitet. Durch dieses „Lernen an realen Situationen“ sollen die Kinder auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet werden. Die ErzieherInnen berücksichtigen dabei in besonderem Maße auch die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder sowie den familiären, sozialen und kulturellen Hintergrund und den Entwicklungsstand eines jeden Kindes.

 

Durch das Einbeziehen der Kinder in den Planungsprozess von Projekten wird ihre Selbständigkeit und ihr Selbstbewusstsein gestärkt: Sie lernen, ihre Meinung zu äußern. Genauso wie ihnen zugehört wird, hören sie auch den anderen zu und lernen so auch das Miteinander und Rücksicht nehmen auf andere. Aktuellen Ausdrucksformen der Kinder (Spielverhalten, Verhalten, Malen, Sprechen, Bewegungen und Träume) resultieren aus zurückliegenden Ereignissen, Erfahrungen und Eindrücken. Die Gegenwart ist ein Abbild der Vergangenheit. Deshalb entwickeln Kinder emotional-soziale Kompetenzen am besten, indem sie individuelle Erlebnisse und Erfahrungen verarbeiten und verstehen. Die Themen der Kinder stehen im Mittelpunkt. Das, was die meisten Kinder beschäftigt, wird von den ErzieherInnen in Projekten thematisiert. Dadurch, dass die Erfahrungen der Kinder die Themen im Kindergarten bestimmen, sollen künstliche, idealtypische Lernsituationen vermieden werden.

 

Sprachförderung

Sprachförderprogramm KonLab

Das Sprachförderkonzept nach Penner (2002, 2003) ist sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund konzipiert als auch für Kinder geeignet, die eine Spracherwerbsverzögerung oder ein Risiko für Lese-Rechtschreibschwäche aufweisen. Sprachunauffällige Kinder sollen ebenso von der gezielten Förderung profitieren. Das Sprachförderprogramm legt den Schwerpunkt nicht auf der Vermittlung von situationsgebundenen und alltagsrelevanten Sprachfertigkeiten, sondern auf den Erwerb von kontextreduzierten und abstrakten Formen des Sprachgebrauchs. Dies beinhaltet im Besonderen formales Regelwissen sowie das Verständnis von wort- und satzbezogenen Abhängigkeiten und Zusammenhängen. Im Rahmen des Förderprogramms werden den Kindern sprachliche Merkmale des Deutschen systematisch dargeboten, die sie für bestimmte sprachliche Regelmäßigkeiten sensibilisieren und dadurch in die Lage versetzen sollen, linguistische Besonderheiten selbstständig zu erwerben. Folglich geht Penner davon aus, dass die Förderkinder sich sprachliches Wissen intuitiv erschließen, und verzichtet auf eine explizite Vermittlungsmethode (Penner, 2003).

 

Würzburger Trainingsprogramm

Das Würzburger Trainingsprogramm zur phonologischen Bewusstheit (und auch das Sprachprogramm zur Buchstaben-Laut-Verknüpfung) sind zunächst einmal zur normalen spielerischen Entwicklungsförderung für alle Vorschulkinder geeignet. Insbesondere ist eine Förderung mit den Trainingsprogrammen bei Kindern mit Defiziten in phonologischer Bewusstheit angeraten, die gefährdet sind, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche auszubilden. Solche Kinder, die Schwierigkeiten mit dem genauen Hinhören auf Sprache und im kreativen, analysierenden Umgang mit Sprache haben, fallen ErzieherInnen schon im alltäglichen Umgang auf. Es sind die Kinder, die nicht reimen können, die Schwierigkeiten haben, Wörter in Silben zu zerlegen und sich prinnzipeiell nur schwer auf die klanglichen Einzelheiten der gesprochenen  Sprache konzentrieren können.

 

Bei den Trainingsprogrammen geht es keineswegs darum  schulische Inhalte in den Kindergarten vorzuverlagern. Die Kinder lernen nicht Lesen und Schreiben, sondern sie üben in spielerischer Weise die wichtigste Vorläuferfertigkeit, so dass sie dann gut auf das Lesen- und Schreibenlernen in der Schule vorbereitet sind.

 

Bewegung

Bewegung ist der Ausdruck kindlicher Lebensfreude und die Grundlage für kognitive Entwicklung. Zugleich gilt Bewegung als Medium frühkindlicher Erfahrungsgewinnung und trägt in hohem Maße zur ganzheitlichen Entwicklungsförderung der Kinder bei. Durch Spiel und Bewegung lernen Kinder sich selbst und ihre körperlichen Fähigkeiten kennen, sie erfahren die Eigenarten und Gesetzmäßigkeiten der sie umgebenden Dinge, sie nehmen Kontakt zu ihren Mitmenschen auf. Sie lernen ihre Möglichkeiten und Grenzen kennen.

Diese Überlegungen haben Konsequenzen für die pädagogische Arbeit. Das Kind soll über Bewegung Zugang zu seiner Umwelt erhalten und seine eigenen motorischen Fähigkeiten erkunden. Die Gestaltung der Räume in den Kindertageseinrichtungen engt Kinder nicht ein, sondern wird ihren Bewegungsbedürfnissen gerecht. Zahlreiche Bewegungsangebote innen und außen ermöglichen das selbstgesteuerte Lernen. Unser Ziel ist, die natürliche Freude und die Lust an der Bewegung zu erhalten und wieder zu erwecken, den Kindern Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu vermitteln und sie in ihren Stärken zu unterstützen.

 

Bildungsdokumentation

Auf der Grundlage einer kontinuierlichen und systematischen wahrnehmenden Beobachtung durch die ErzieherInnen werden Bildungsprozesse des einzelnen Kindes beschrieben und dokumentiert. Die Dokumentation macht diese Prozesse und Wege sichtbar und orientiert sich dabei in erster Linie an den Interessen, Leistungen und Stärken des Kindes. Die Bildungsdokumentation konzentriert sich auf die im Einzelfall wichtigen Aspekte für die Bildungsgeschichte eines Kindes, sie ist kein Entwicklungsbericht. Durch die Bildungsdokumentation hat die Einrichtung die Möglichkeit, die eigene pädagogische Arbeit darzustellen und diese als unterstützendes Element für Evaluation und Qualitätsentwicklung zu nutzen. Mit der Bildungsdokumentation werden Bildungsprozesse des einzelnen Kindes erfasst – ErzieherInnen können auf dieser Basis ihr pädagogisches Handeln für die Weiterentwicklung des Kindes abstimmen.

 

Die Bildungsdokumentation kommt auch den Kindern selbst zugute. Es geht bei der Erfassung von Bildungsprozessen nicht um Kontrolle und Klassifizierung eines Kindes, sondern um Beachtung und um fachliches und persönliches Interesse der ErzieherInnen an dem, was das Kind tut und daran, wie es dieses tut. Gemeint ist eine Haltung und eine Form der Dokumentation, die das Kind seinerseits als anerkennende Resonanz erlebt. Die Bildungsdokumentation dient aber auch dazu, Eltern immer wieder über den Bildungsstand und die Bildungsprozesse ihres Kindes zu informieren. Zur Weitergabe ist die Bildungsdokumentation lediglich für die Eltern bestimmt. Sie sollte ihnen, wenn ein Kind eine Einrichtung verlässt, in einem Abschlussgespräch von den ErzieherInnen ausgehändigt werden. So erhalten Eltern am Ende der Kindergartenzeit eine umfassende Darstellung über den Bildungsprozess ihres Kindes. Nur die Eltern können entscheiden, ob sie die Bildungsdokumentation an die Grundschule weitergeben bzw. ob sie diese bei der Anmeldung zur Schule als Gesprächsgrundlage über den Bildungsstand des Kindes nutzen.

 

 

LuKiTa Neusser Kindertageseinrichtungen GmbH

Preußenstraße 84

41464 Neuss

Fon: 02131 888 7405

Fax: 02131 888 7499

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